Abenteuer Bi- und Mono-Ski Februar 2012

Hier ein Bild der Gruppe KB-Schulen Bayern vor der Schneekirche im Bayerischen Wald.

Vor 100 Jahren gab es zum ersten Mal eine Schneekirche. Aus diesem Anlass wurde dieses Jahr wieder eine Kirche aus Eis und Schnee bebaut.


www.schneekirche.de

Abenteuer Bi- und Mono-Ski Februar 2012

Skifahren mit körperbehinderten Kindern. Anfangs konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie das gehen sollte. Nachdem ich ein Video einer vorangegangenen Skireise und sämtliche Videos auf Youtube gesehen hatte, war es mir ein wenig klarer.

Also Sachen gepackt und auf mit dem Zug nach Passau, mit 12 Kindern davon 8 im Rollstuhl und 12 Betreuern, 7h Fahrt. In Passau trafen wir vier weitere Betreuer die uns in Kleinbussen nach Bischofsreut brachten.

Dort im Hotel angekommen packten wir die Sachen aus, lernten Herbert unseren Skilehrer kennen und passten mit ihm die Skigeräte an. Je nach Kind, Größe und Mobilität baute Herbert die Geräte zusammen. Die jeweiligen Betreuer wurden mit Skischuhen und Kurzski ausgestattet. So standen wir am nächsten Morgen mit 12 Bi-Skifahrern und 2 Mono-Skifahrern mit ihren Betreuern und drei Skilehrern plus Herbert auf der Piste.

Endlich konnte es los gehen!! Ab in den Lift und rauf auf den Berg.

Die ersten Fahrten gingen gemächlich in großen Schwüngen die Piste hinunter, um ein Gefühl für das Gerät zu bekommen. Doch bei jeder Abfahrt wurden die Piloten (Kinder) mutiger und die Schwünge wurden kleiner, die Geschwindigkeit höher. Der Märchenwald wurde erschlossen. Doch an erster Stelle stand die Buggelpiste, die die Kinder mit Vorliebe runter bretterten!!

Die anfängliche Nervosität und teilweise auch Angst der Kinder vor der neuen ungewohnten Umgebung, der ersten Abfahrt, dem ersten Sturz und den steilen Pisten wich sichtlich der Freude und dem Spaß am Skifahren. Sie wurden mutiger und zusehends selbstständiger. Wenn anfangs die Betreuer die Skigeräte (zu Herberts Unmut) noch am Bügel sicherten, ließen auch sie zunehmends die Bügel los und nahmen die Steuerleinen in die Hand, so dass die Kinder mehr und mehr auf sich gestellt waren.

Auch für mich war es anfangs schwierig vom Bügel auf die Steuerleine umzusteigen und Loris freier Hand zu lassen. Ich stellte aber fest, dass es eher meine Angst war das Gerät nicht mehr unter Kontrolle zu haben, als die von Loris.

In der Mitte der Woche durfte ich selbst die Erfahrung machen im Mono-Ski zu fahren. Laut Herbert einfacher als konventionelles Skifahren, einfach „Kopf ins Tal und Arsch zum Berg!!". Leichter gesagt als getan, aber nach unendlich vielen Stürzen schaffte ich es tatsächlich eine Abfahrt fast sturzlos hinter mich zu bringen.

Zum Glück ging es jeden Abend nach dem Skifahren wahlweise in den Swimming- oder Whirlpool. Zudem hatte man die Auswahl zwischen Stein- und Dampfsauna. Da waren alle blauen Flecken und kalten Füße vergessen und sowohl die Kinder als auch wir Betreuer konnten uns entspannen.

So erkundeten wir in der Woche noch so manche Piste und bekamen sogar die Schneekirche zu Gesicht. Am letzten Tag wurde es nochmal richtig spannend... Es stand das Abschlussrennen bevor! Ein Slalomrennen, in dem es darum ging zwei möglichst gleichschnelle Durchgänge zu absolvieren. Mit Startnummern ausgerüstet und pünktlich am Start gab Herbert das Zeichen und schickte jeden den Kurs hinunter.

Am Abend fand dann die Siegerehrung statt. Und man muss sagen, wir hatten nur Gewinner egal ob es ein dritter oder erster Platz wurde, die Freude das neue Abenteuer „Skifahren" gemeistert zu haben, stand bei jedem Einzelnen im Vordergrund.

Mein Fazit dieser Reise: Es geht tatsächlich und Scheee wars!!

 

Ein Bericht von Annika Müller